Rilke

Rainer Maria Rilke en Clara Westhoff, 1901

Beschouwingen n.a.v. enkele Rilke citaten uit het artikel ” The Difficult Art of Giving Space in Love: Rilke on Freedom, Togetherness, and the Secret to a Good Marriage” (Brainpickings, Maria Popova, 03/09/2018).

De aangehaalde citaten van Rilke komen, zoals in het artikel vermeld, uit “Rilke on Love and Other Difficulties: Translations and Considerations”, John J.L. Mood, 1994) en willen verduidelijken dat in iedere hechte relatie zowel de behoefte aan samenzijn als die van autonomie aanwezig zijn. “Rilke offered some spectacular advice on managing the bipolar pull of autonomy and togetherness in a way that assures the longevity of any close bond and protects love from self-destruction”, aldus Popova.
In tegenstelling tot wat gesuggereerd wordt komen de fragmenten niet uit één, maar uit verschillende brieven aan telkens andere correspondenten (o.a. aan de 10-jarige Friedrich Westhoff), en ze worden in het artikel van Popova niet chronologisch weergegeven. Hieronder de betreffende brieven in hun volledige oorspronkelijke Duitse versie, met korte context situering. In cursief de fragmenten die in het artikel vermeld worden. Popova’s volgorde wordt behouden. Deze brieven werden door Rilke geschreven in de periode 1901-1904, hij was toen 26-29 jaar oud (zie foto hierboven met echtgenote).

Ik vind het soms interessant om citaten, zeker uit brieven, tegen het licht van de biografische achtergrond te houden en ze terug te plaatsen in hun oorspronkelijke context. Zo ontstaan vaak verrassende inzichten. Wat naar de voorgrond getrokken wordt verhindert wel eens die achtergrond te zien.


Brief 1:  Rilke aan de expressionistische schilderes Paula Modersohn-Becker, gedateerd 12/02/1902. Zij was zeer goed bevriend met Clara Westhoff, ook beeldhouwster en later schilderes en de echtgenote van Rilke met wie hij in 1901 getrouwd was. Twee maanden voor deze brief werd Rilkes dochter geboren. Het echtpaar zou slechts kort echt samenwonen, maar scheidde nooit en bleef een vriendschapsband behouden. Enkele maanden na deze brief vertrok Rilke naar Parijs om er een monografie over Rodin te schrijven. Het is dus niet verwonderlijk dat aan het thema van de eenzaamheid, ook in relaties, zoveel beschouwingen worden gewijd.
Paula-Modersohn-Becker overleed op 31-jarige leeftijd op 20 november 1908, enkele weken na de geboorte van haar enige kind, een dochter. Twee jaar daarvoor was ze teruggekomen op haar beslissing om te scheiden.

An Paula Becker-Modersohn

Bremen, am 12. Febr. 1902 Liebe Frau Modersohn, erlauben Sie, daß ich einige Worte zu Ihrem Brief an meine liebe Frau sage: er geht mich ja sehr an, wie Sie wissen, und wenn ich nicht in Bremen wäre, würde ich Gelegenheit suchen, mit Ihnen selbst über die Sache zu sprechen, – die … ja, über welche Sache? Wollen Sie mir glauben, daß es mir schwer fällt, zu verstehen, wovon Sie eigentlich reden? Es ist doch nichts geschehen – oder vielmehr: es ist viel Gutes geschehen, und das Mißverständnis beruht darin, daß Sie, was geschehen ist, nicht gelten lassen wollen. Alles soll sein, wie es war, und doch ist alles anders, als es gewesen ist. Wenn Ihre Liebe zu Clara Westhoff jetzt etwas tun will, dann ist ihre Arbeit und Aufgabe diese: nachzuholen, was sie versäumt hat. Denn sie hat versäumt zu sehen, wohin dieser Mensch gegangen ist, sie hat versäumt, ihn zu begleiten auf seiner weitesten Entwicklung, sie hat versäumt, sich auszubreiten über die neuen Weiten, die dieser Mensch umfaßt, und sie hat nicht aufgehört, ihn dort zu suchen, wo er an einem gewissen Punkte seines Wachstums war, sie will mit Hartnäckigkeit eine bestimmte Schönheit festhalten, die er überschritten hat, statt, im Vertrauen auf künftige neue gemeinsame Schönheiten, auszuharren.
Das Vertrauen, welches Sie mir, liebe Freundin, erwiesen haben, als Sie mir einen kleinen Einblick in Ihre Tagebuchblätter gewährten, berechtigt mich (wie ich glaube), Sie zu erinnern, wie fremd und fern und unvergleichlich Ihnen anfangs Clara Westhoffs Wesen schien, wie umgeben von einer Einsamkeit, deren Türen Sie nicht kannten … Und diesen ersten wichtigen Eindruck haben Sie so sehr vergessen können, daß Sie es nur mit Tadel und Warnung begleiten, wenn dieser Mensch, den Sie um seiner Andersheit und Einsamkeit willen zu lieben begannen, in eine neue Einsamkeit eintritt, deren Gründe Sie sogar besser überschauen können als die Gründe jener ersten Abgeschlossenheit, die Sie doch nicht mit Vorwürfen, sondern mit einer gewissen bewundernden Gewährung betrachtet haben. Wenn Ihre Liebe wachsam geblieben ist, dann hat sie sehen müssen, daß die Erlebnisse, welche zu Clara Westhoff kamen, eben dadurch ihren Wert erhielten, daß sie mit dem Innern des Hauses, in welchem die Zukunft uns finden soll, sich eng und unlösbar verbanden: wir mußten alles Holz auf unserm eigenen Herd verbrennen, um unser Haus erstmal auszuwärmen und wohnlich zu machen. Muß ich es Ihnen erst sagen, daß wir Sorgen hatten, schwere und bange Sorgen, die ebenso nicht hinausgetragen werden durften wie die wenigen Stunden tiefen Glücks? … Wundert es Sie, daß die Schwerpunkte sich verschoben haben, und ist Ihre Liebe und Freundschaft so mißtrauisch, daß sie immerfort sehen und greifen will, was sie besitzt? Sie müssen fortwährend Enttäuschungen erfahren, wenn Sie erwarten, das alte Verhältnis zu finden, aber warum freuen Sie sich nicht auf das neue, das beginnen wird, wenn Clara Westhoffs neue Einsamkeit einmal die Tore auftut, um Sie zu empfangen?
Auch ich stehe still und voll tiefen Vertrauens vor den Toren dieser Einsamkeit,

weil ich für die höchste Aufgabe einer Verbindung zweier Menschen diese halte: daß einer dem andern seine Einsamkeit bewache. Denn wenn das Wesen der Gleichgültigkeit und der Menge darin besteht, keine Einsamkeit anzuerkennen, so ist Liebe und Freundschaft dazu da, fortwährend Gelegenheit zur Einsamkeit zu geben. Und nur das sind die wirklichen Gemeinsamkeiten, die rhythmisch tiefe Vereinsamungen unterbrechen…

Denken Sie daran, als Sie Clara Westhoff kennen lernten: da wartete Ihre Liebe geduldig auf ein aufgehendes Tor, dieselbe Liebe, die jetzt ungeduldig an die Wände pocht, hinter denen die Dinge sich vollziehen, die wir nicht kennen, die ich ebensowenig kenne wie Sie, – nur daß ich das Vertrauen habe, daß sie mich tief und verwandt berühren werden, wenn sie sich mir einmal offenbaren. Und kann Ihre Liebe kein ähnliches Vertrauen fassen? Aus diesem Vertrauen allein werden ihr Freuden kommen, von denen sie leben wird, ohne zu hungern. –
Ihr: Rainer Maria Rilke.


Brief 2: 17/08.1901. Rilke aan de schrijver en dichter Emanuel von Bodman. Bodman had blijkbaar huwelijksproblemen, het jaar daarna (1902) zou hij scheiden van zijn eerste vrouw. Zijn tweede huwelijk (waarin een dochter geboren werd die echter in hetzelfde jaar stierf) mondde eveneens uit in een scheiding (1909). In 1914 volgde een derde huwelijk dat duurde tot zijn overlijden in 1946.

An Emanuel von Bodman

Westerwede bei Bremen, am 17. August 1901/ Mein lieber Bodman, ich danke Ihnen für Ihren Brief und die Verse, diese Zeichen lieben und aufrichtigen Vertrauens. Ich weiß es wohl zu schätzen, dass Sie mir aus so ernsten Tagen schreiben konnten, und Sie werden es nicht aufdringlich empfinden, wenn ich daraus das Rechte ableite, Ihnen etwas von meiner Meinung über derartige Kämpfe zu vermitteln.
In einem solchen Fall heißt es [nach meiner persönlichen Meinung], sich auf sich selbst zurückziehen und weder zu dem einen noch zu dem anderen Wesen hinzustreben, das Leiden, welches beide verursachen, nicht auf die Ursache des Leidens [die so weit außerhalb liegt] beziehen, sondern für sich selbst fruchtbar machen. Wenn Sie die Vorgänge Ihres Gefühls in die Einsamkeit übertragen und Ihr schwankendes und zitterndes Empfinden nicht in die gefährliche Nähe von Magnetkräften bringen, so wird es mit der ihm eigenen Beweglichkeit von selbst diejenige Lage einnehmen, welche ihm die natürliche und notwendige ist. – Es tut in jedem Falle gut, sich sehr oft zu erinnern, dass es über allem Seienden Gesetze gibt, die niemals zu wirken versäumen, die vielmehr herbeistürzen, um an jedem Stein und an jeder Feder, die wir fallen lassen, sich zu bewähren und zu versuchen.

Alles Irren besteht also nur im Nichterkennen der Gesetzmäßigkeit, unter welcher wir im gegebenen Fall stehen, und alle Lösung beginnt mit unserer Aufmerksamkeit und Sammlung, die uns leise in die Kette der Ereignisse einreiht und unserm Willen seine wiegenden Gleichgewichte wiedergibt.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die „Ehe“ als solche nicht so viel Betonung verdient, als ihr durch die konventionelle Entwicklung ihres Wesens zugewachsen ist. Es fällt niemandem ein, von einem Einzelnen zu verlangen, dass er „glücklich“ sei, – heiratet aber einer, so ist man sehr erstaunt, wenn er es nicht ist! [Und dabei ist es wirklich gar nicht wichtig, glücklich zu sein, weder als Einzelner noch Verheirateter.] Die Ehe ist in manchen Punkten eine Vereinfachung der Lebensumstände, und der Zusammenschluss summiert natürlich die Kräfte und Willen zweier junger Menschen, so dass sie geeint weiter in die Zukunft zu reichen scheinen als vorher. – Allein, das sind Sensationen, von denen sich nicht leben lässt. Vor allem ist die Ehe eine neue Aufgabe und ein neuer Ernst, – eine neue Anforderung und Frage an die Kraft und Güte eines jeden Beteiligten und eine neue große Gefahr für beide.
Es handelt sich in der Ehe für mein Gefühl nicht darum, durch Niederreißung und Umstürzung aller Grenzen eine rasche Gemeinsamkeit zu schaffen, vielmehr ist die gute Ehe die, in welcher jeder den anderen zum Wächter seiner Einsamkeit bestellt und ihm dieses größte Vertrauen beweist, das er zu verleihen hat. Ein Miteinander zweier Menschen ist eine Unmöglichkeit und, wo es doch vorhanden scheint, eine Beschränkung, eine gegenseitige Übereinkunft, welchen einen Teil oder beide Teile ihrer vollsten Freiheit und Entwicklung beraubt.

Aber, das Bewusstsein vorausgesetzt, dass auch zwischen den nächsten Menschen unendliche Fernen bestehen bleiben, kann ihnen ein wundervolles Nebeneinanderwohnen erwachsen, wenn es ihnen gelingt, die Weite zwischen sich zu lieben, die ihnen die Möglichkeit gibt, einander immer in ganzer Gestalt und vor einem großen Himmel zu sehen.

Deshalb muß also auch dieses als Maßstab gelten bei Verwerfung oder Wahl: ob man an der Einsamkeit eines Menschen Wache halten mag, und ob man geneigt ist, diesen selben Menschen an die Tore der eigenen Tiefe zu stellen, von der er nur erfährt durch das, was, festlich gekleidet, heraustritt aus dem großen Dunkel.

So ist meine Meinung und mein Gesetz. Und, wenn es möglich ist, lassen Sie bald wieder Mutiges und Gutes von sich hören.
– Ihren getreuen Rainer Maria Rilke


Brief 3: 29/04/1904  Rilke aan Friedrich Westhoff, broer van Clara, toen 10 jaar oud (*).

An Friedrich Westhoff

Rom, am 29. April 1904 / Mein lieber Friedrich, wir haben durch Mutter in dieser Zeit öfters von dir gehört, und, ohne Genaueres von dir zu wissen, fühlen wir doch, dass du eine schwere Zeit hast. Mutter wird dir nicht helfen können, denn im Grunde kann keiner im Leben dem anderen helfen; das erfährt man immer wieder in jedem Konflikt und jeder Verwirrung: dass man allein ist.

Das ist nicht so schlimm, wie es auf den ersten Blick scheinen mag; es ist auch wieder das Beste im Leben, dass jeder alles in sich selbst hat: sein Schicksal, seine Zukunft, seine ganze Weite und Welt. Nun gibt es freilich Momente, wo es schwer ist, in sich zu sein und innerhalb des eigenen Ichs auszuhalten; es geschieht, dass man gerade in den Augenblicken, da man fester und – fast müsste man sagen – eigensinniger denn je an sich festhalten sollte, sich an etwas Äußeres anschließt, während wichtiger Ereignisse den eigenen Mittelpunkt aus sich heraus in Fremdes, in einen anderen Menschen verlegt. Das ist gegen die allereinfachsten Gesetze des Gleichgewichts, und es kann nur Schweres dabei herauskommen.

Clara und ich, lieber Friedrich, wir haben uns gerade darin gefunden und verstanden,

dass alle Gemeinsamkeit nur im Erstarken zweier benachbarter Einsamkeiten bestehen kann, dass aber alles, was man Hingabe zu nennen pflegt, seinem Wesen nach der Gemeinsamkeit schädlich ist: Denn wenn ein Mensch sich verlässt, so ist er nichts mehr, und wenn zwei Menschen beide sich selbst aufgeben, um zueinander zu treten, so ist kein Boden mehr unter ihnen und ihr Beisammensein ist ein fortwährendes Fallen.

– Wir haben, mein lieber Friedrich, nicht ohne große Schmerzen, solches erfahren, haben erfahren, was jeder, der ein eigenes Leben will, so oder so zu wissen bekommt.

Ich werde einmal, wenn ich reifer und älter bin, vielleicht dazu kommen, ein Buch zu schreiben, ein Buch für junge Menschen; nicht etwa, weil ich glaube, etwas besser gekonnt zu haben als andere. Im Gegenteil, weil mir alles so viel schwerer geworden ist als anderen jungen Menschen von Kindheit an während meiner ganzen Jugend.

Da habe ich immer und immer wieder erfahren, dass es kaum etwas Schwereres gibt, als sich lieb haben. Dass das Arbeit ist, Tagelohn, Friedrich, Tagelohn; weiß Gott, es gibt kein anderes Wort dafür. Sieh, und nun kommt noch dazu, dass die jungen Menschen auf so schweres Lieben nicht vorbereitet werden; denn die Konvention hat diese komplizierteste und äußerste Beziehung zu etwas Leichtem und Leichtsinnigem zu machen versucht, ihr den Schein gegeben, als könnten sie alle. Dem ist nicht so. Liebe ist etwas Schweres, und sie ist schwerer denn anderes, weil bei anderen Konflikten die Natur selbst den Menschern anhält, sich zu sammeln, sich ganz fest mit aller Kraft zusammenzufassen, während in der Steigerung der Liebe der Anreiz liegt, sich ganz fortzugeben. Aber denke doch nur, kann das etwas Schönes sein, sich fortzugeben nicht als Ganzes und Geordnetes, sondern so dem Zufall nach, Stück für Stück, wie es sich trifft? Kann solche Fortgabe, die einem Fortwerfen und Zerreißen so ähnlich sieht, etwas Gutes, kann sie Glück, Freude, Fortschritt sein? Nein, sie kann es nicht … Wenn du jemandem Blumen schenkst, so ordnest du sie vorher, nicht wahr? Aber junge Menschen, die sich lieb haben werfen sich einander hin in der Ungeduld und Hast ihrer Leidenschaft, und sie merken gar nicht, welcher Mangel an gegenseitiger Schätzung in dieser unaufgeräumten Hingabe liegt, merken es erst mit Staunen und Unwillen an dem Zerwürfnis, das aus aller dieser Unordnung zwischen ihnen entsteht.

Und ist erst Uneinheit unter ihnen, dann wächst die Wirrnis mit jedem Tage; keiner von den beiden hat mehr etwas Unzerschlagenes, Reines und Unverdorbenes um sich, und mitten in der Trostlosigkeit eines Abbruchs suchen sie den Schein ihres Glückes [denn um des Glückes willen sollte all das doch sein] festzuhalten. Ach, sie vermögen sich kaum mehr zu entsinnen, was sie mit Glück meinten. In seiner Unsicherheit wird jeder immer ungerechter gegen den anderen; die einander wohltun wollten, berühren einer den anderen nun auf herrische und unduldsame Art, und im Bestreben, aus dem unhaltbaren und unerträglichen Zustand ihrer Wirrnis irgendwie herauszukommen, begehen sie den größten Fehler, der an menschlichen Beziehungen geschehen kann: sie werden ungeduldig. Sie drängen sich zu einem Abschluss, zu einer, wie sie glauben, endgültigen Entscheidung zu kommen, sie versuchen ihr Verhältnis, dessen überraschende Veränderungen sie erschreckt haben, ein für allemal festzustellen, damit es von nun ab „ewig“ [wie sie sagen] dasselbe bleibe.

Das ist nur der letzte Irrtum in dieser langen Kette von aneinander festhaltenden Irrungen. Totes nicht einmal lässt sich endgültig festhalten [denn es zerfällt und verändert sich in seiner Art] wie viel weniger lässt sich Lebendes und Lebendiges ein für alle Mal abschließend behandeln.

Leben ist ja gerade Sichverwandeln, und menschliche Beziehungen, die ein Lebensextrakt sind, sind das Veränderlichste von allem, steigen und fallen von Minute zu Minute, und Liebende sind diejenigen, in deren Beziehung und Berührung kein Augenblick dem anderen gleicht.

Menschen, zwischen denen nie etwas Gewohntes, etwas schon einmal Dagewesenes vor sich geht, sondern lauter Neues, Unerwartetes, Unerhörtes.

Es gibt solche Verhältnisse, die ein sehr großes, fast unerträgliches Glück sein müssen, aber sie können nur zwischen sehr reichen Menschen eintreten und zwischen solchen, die jeder für sich, reich, geordnet und versammelt sind, nur zwei weite, tiefe, eigene Welten können sie verbinden.

– Junge Menschen – das liegt auf der Hand – können ein solches Verhältnis nicht gewinnen, aber sie können, wenn sie ihr Leben recht begreifen, langsam zu solchem Glück anwachsen und sich vorbereiten dafür. Sie müssen, wenn sie lieben, nicht vergessen, dass sie Anfänger sind, Stümper des Lebens, Lehrlinge in der Liebe, – müssen Liebe lernen, und dazu gehört [wie zu jedem Lernen] Ruhe, Geduld und Sammlung!

Liebe ernst nehmen und leiden und wie eine Arbeit lernen, das ist es, Friedrich, was jungen Menschen nottut. – Die Leute haben, wie so vieles andere, auch die Stellung der Liebe im Leben missverstanden, sie haben sie zu Spiel und Vergnügen gemacht, weil sie meinten, dass Spiel und Vergnügen seliger denn Arbeit sei; es gibt aber nichts Glücklicheres als die Arbeit, und Liebe, gerade weil sie das äußerste Glück ist, kann nichts anderes als Arbeit sein. – Wer also liebt, der muss versuchen, sich zu benehmen, als ob er eine große Arbeit hätte: Er muss viel allein sein und in sich gehen und sich zusammenfassen und sich festhalten; er muss arbeiten; er muss etwas werden!

Denn, Friedrich, glaube mir, je mehr man ist, je reicher ist alles, was man erlebt. Und wer in seinem Leben eine tiefe Liebe haben will, der muss sparen und sammeln dafür und Honig zusammentragen.

Man muss nie verzweifeln, wenn einem etwas verloren geht, ein Mensch oder eine Freude oder ein Glück; es kommt alles noch herrlicher wieder. Was abfallen muss, fällt ab; was zu uns gehört, bleibt uns, denn es geht alles nach Gesetzen vor sich, die größer als unsere Einsicht sind und mit denen wir nur scheinbar im Widerspruch stehen. Man muss in sich selber leben und an das ganze Leben denken, an alle seine Millionen Möglichkeiten, Weiten und Zukünfte, denen gegenüber es nichts Vergangenes und Verlorenes gibt. –

Wir denken so viel an dich, lieber Friedrich; unsere Überzeugung ist die: Dass du in der Wirrnis der Ereignisse längst, aus dir heraus, den eigenen einsamen Ausweg gefunden hättest, der allein helfen kann, wenn nicht die ganze Last des Militärjahres noch auf dir läge … Ich erinnere mich, dass nach meiner eingesperrten Militärschulzeit mein Freiheitsdrang und mein entstelltes Selbstgefühl [das sich erst allmählich von Bügen und Beulen, die man ihm beigebracht hatte, erholen musste] mich zu Verirrungen und Wünschen, die gar nicht zu meinem Leben gehören, treiben wollte, und es war mein Glück, dass meine Arbeit da war: In ihr fand ich mich und finde mich täglich in ihr und suche mich nirgends anders mehr. So tun wir beide; so ist Claras und mein Leben. Und du wirst auch dazu kommen, ganz gewiss. Sei guten Mutes, alles ist vor dir, und die Zeit, die mit Schwerem hingeht, ist nie verloren. Wir grüßen dich, lieber Friedrich, von Herzen:

Rainer und Clara


Brief 4: 14/04/1904 Rilke aan Franz Xaver Kappus

De 10 brieven van Rilke aan Franz Xaver Kappus zijn bekend als “Briefe an einen jungen Dichter” en geschreven in de periode 1902-1908. De jonge Kappus (19 in 1902) vraagt raad aan Rilke ivm de keuze tussen het dichterschap of het volgen van een militaire loopbaan. Dit is de zevende brief, waarin Rilke ook het hem door Kappus toegestuurde sonnet bespreekt, overschrijft en mee insluit.

An Franz Xaver Kappus,

Rom, am 14. Mai 1904 /Mein lieber Herr Kappus, es ist viel Zeit hingegangen, seit ich Ihren letzten Brief empfangen habe. Tragen Sie mir das nicht nach; erst war es Arbeit, dann Störung und endlich Kränklichkeit, was mich immer wieder von dieser Antwort abhielt, die [so wollte ich es] aus ruhigen und guten Tagen zu Ihnen kommen sollte. Nun fühle ich mich wieder etwas wohler [der Frühlingsanfang mit seinen bösen, launischen Übergängen war auch hier arg zu fühlen] und komme dazu, Sie, lieber Herr Kappus, zu grüßen und Ihnen [was ich so herzlich gerne tue] das und jenes auf Ihren Brief zu sagen, so gut ich es weiß.

Sie sehen: Ich habe Ihr Sonett abgeschrieben, weil ich fand, dass es schön und einfach ist und in der Form geboren, in der es mit so stillem Anstand geht. Es sind die besten von den Versen, die ich von Ihnen lesen durfte. Und nun gebe ich Ihnen jene Abschrift, weil ich weiß, dass es wichtig und voll neuer Erfahrung ist, eine eigene Arbeit in fremder Niederschrift wiederzufinden. Lesen Sie die Verse, als ob es fremde wären, und Sie werden im Innersten fühlen, wie sehr es die Ihrigen sind. – Es war eine Freude für mich, dieses Sonett und Ihren Brief oft zu lesen; ich danke Ihnen für beides.

Und Sie dürfen sich nicht beirren lassen in Ihrer Einsamkeit, dadurch, dass etwas in Ihnen ist, das sich herauswünscht aus ihr. Gerade dieser Wunsch wird Ihnen, wenn Sie ihn ruhig und überlegen und wie ein Werkzeug gebrauchen, Ihre Einsamkeit ausbreiten helfen über weites Land. Die Leute haben [mit Hilfe von Konventionen] alles nach dem Leichten hin gelöst und nach des Leichten leichtester Seite; es ist aber klar, dass wir uns an das Schwere halten müssen; alles Lebendige hält sich daran, alles in der Natur wächst und wehrt sich nach seiner Art und ist ein Eigenes aus sich heraus, versucht es um jeden Preis zu sein und gegen allen Widerstand. Wir wissen wenig, aber dass wir uns zu Schwerem halten müssen, ist eine Sicherheit, die uns nicht verlassen wird; es ist gut, einsam zu sein, denn Einsamkeit ist schwer; dass etwas schwer ist, muss uns ein Grund mehr sein, es zu tun.

Auch zu lieben ist gut: denn Lieben ist schwer. Liebhaben von Mensch zu Mensch:

das ist vielleicht das Schwerste, was uns aufgegeben ist, das Äußerste, die letzte Probe und Prüfung, die Arbeit, für die alle andere Arbeit nur Vorbereitung ist.

Darum können junge Menschen, die Anfänger in allem sind, die Liebe noch nicht: Sie müssen sie lernen. Mit dem ganzen Wesen, mit allen Kräften, versammelt um ihr einsames, banges, aufwärts schlagendes Herz, müssen sie lieben lernen. Lernzeit aber ist immer eine lange, abgeschlossene Zeit, und so ist Lieben für lange hinaus und weit ins Leben hinein –: Einsamkeit, gesteigertes und vertieftes Alleinsein für den, der liebt. Lieben ist zunächst nichts, was aufgehen, hingeben und sich mit einem Zweiten vereinen heißt [denn was wäre eine Vereinigung von Ungeklärtem und Unfertigem, noch Ungeordnetem –?], es ist ein erhabener Anlass für den Einzelnen, zu reifen, in sich etwas zu werden, Welt zu werden, Welt zu werden für sich um eines anderen willen, es ist ein großer, unbescheidener Anspruch an ihn, etwas, was ihn auserwählt und zu Weitem beruft. Nur in diesem Sinne, als Aufgabe, an sich zu arbeiten [„zu horchen und zu hämmern Tag und Nacht“] dürften junge Menschen die Liebe, die ihnen gegeben wird, gebrauchen. Das Aufgehen und das Hingeben und alle Art der Gemeinsamkeit ist nicht für sie [die noch lange, lange sparen und sammeln müssen], ist das Endliche, ist vielleicht das, wofür Menschenleben jetzt noch kaum ausreichen.

Darin aber irren die jungen Menschen so oft und so schwer: Dass sie [in deren Wesen es liegt, keine Geduld zu haben] sich einander hinwerfen, wenn die Liebe über sie kommt, sich ausstreuen, so wie sie sind in all ihrer Unaufgeräumtheit, Unordnung, Wirrnis …: Was aber soll dann sein? Was soll das Leben an diesem Haufen von Halbzerschlagenem tun, den sie ihre Gemeinsamkeit heißen und den sie gerne ihr Glück nennen möchten, ginge es an, und ihre Zukunft? Da verliert jeder sich um des anderen willen und verliert den anderen und viele andere, die noch kommen wollten. Und verliert die Weiten und Möglichkeiten, tauscht das Nahen und Fliehen leiser, ahnungsvoller Dinge gegen eine unfruchtbare Ratlosigkeit, aus der nichts mehr kommen kann; nichts als ein wenig Ekel, Enttäuschung und Armut und die Rettung in eine der vielen Konventionen, die wie allgemeine Schutzhütten an diesem gefährlichsten Wege in großer Zahl angebracht sind. Kein Gebiet menschlichen Erlebens ist so mit Konventionen versehen wie dieses: Rettungsgürtel der verschiedensten Erfindung, Boote und Schwimmblasen sind da; Zuflüchte in jeder Art hat die gesellschaftliche Auffassung zu schaffen gewusst, denn da sie geneigt war, das Liebesleben als ein Vergnügen zu nehmen, musste sie es auch leicht ausgestalten, billig, gefahrlos und sicher, wie öffentliche Vergnügungen sind.

Zwar fühlen viele junge Menschen, die falsch, d. h. einfach hingebend und uneinsam lieben [der Durchschnitt wird ja immer dabei bleiben –], das Drückende einer Verfehlung und wollen auch den Zustand, in den sie geraten sind, auf ihre eigene, persönliche Art lebensfähig und fruchtbar machen –; denn ihre Natur sagt ihnen, dass die Fragen der Liebe, weniger noch als alles, was sonst wichtig ist, öffentlich und nach dem und jenem Übereinkommen gelöst werden könne; dass es Fragen sind, nahe Fragen von Mensch zu Mensch, die einer in jedem Falle neuen, besonderen, nur persönlichen Antwort bedürfen –: aber wie sollten sie, die sich schon zusammengeworfen haben und sich nicht mehr abgrenzen und unterscheiden, die also nichts Eigenes mehr besitzen, einen Ausweg aus sich selbst heraus, aus der Tiefe der schon verschütteten Einsamkeit finden können?

Sie handeln aus gemeinsamer Hilflosigkeit, und sie geraten, wenn sie dann, besten Willens, die Konvention, die ihnen auffällt [etwa die Ehe], vermeiden wollen, in die Fangarme einer weniger lauten, aber ebenso tödlichen konventionellen Lösung; denn da ist dann alles, weithin um sie – Konvention; da, wo aus einer früh zusammengeflossenen, trüben Gemeinsamkeit gehandelt wird, ist jede Handlung konventionell: jedes Verhältnis, zu dem solche Verwirrung führt, hat seine Konvention, mag es auch noch so ungebräuchlich [d. h. im gewöhnlichen Sinn unmoralisch] sein; ja, sogar Trennung wäre da ein konventioneller Schritt, ein unpersönlicher Zufallsentschluss ohne Kraft und ohne Frucht.

Wer ernst hinsieht, findet, dass, wie für den Tod, der schwer ist, auch für die schwere Liebe noch keine Aufklärung, keine Lösung, weder Wink noch Weg erkannt worden ist; und es wird für diese beiden Aufgaben, die wir verhüllt tragen und weitergeben, ohne sie aufzutun, keine gemeinsame, in Vereinbarung beruhende Regel sich erforschen lassen. Aber in demselben Maße, in dem wir beginnen, als Einzelne das Leben zu versuchen, werden diese großen Dinge uns, den Einzelnen, in größerer Nähe begegnen. Die Ansprüche, welche die schwere Arbeit der Liebe an unsere Entwicklung stellt, sind überlebensgroß, und wir sind ihnen, als Anfänger, nicht gewachsen. Wenn wir aber doch aushalten und diese Liebe auf uns nehmen als Last und Lehrzeit, statt uns zu verlieren an all das leichte und leichtsinnige Spiel, hinter dem die Menschen sich vor dem ernstesten Ernst ihres Daseins verborgen haben, – so wird ein kleiner Fortschritt und eine Erleichterung denen, die lange nach uns kommen, vielleicht fühlbar sein; das wäre viel.

Wir kommen ja doch eben erst dazu, das Verhältnis eines einzelnen Menschen zu einem zweiten Einzelnen vorurteilslos und sachlich zu betrachten, und unsere Versuche, solche Beziehung zu leben, haben kein Vorbild vor sich. Und doch ist in dem Wandel der Zeit schon manches, das unserer zaghaften Anfängerschaft helfen will.

Das Mädchen und die Frau, in ihrer neuen, eigenen Entfaltung, werden nur vorübergehend Nachahmer männlicher Unart und Art und Wiederholer männlicher Berufe sein. Nach der Unsicherheit solcher Übergänge wird sich zeigen, dass die Frauen durch die Fülle und den Wechseln jener [oft lächerlichen] Verkleidungen nur gegangen sind, um ihr eigenstes Wesen von den entstellenden Einflüssen des anderen Geschlechtes zu reinigen. Die Frauen, in denen unmittelbarer, fruchtbarer und vertrauensvoller das Leben verweilt und wohnt, müssen ja im Grunde reifere Menschen geworden sein, menschlichere Menschen als der leichte, durch die Schwere keiner leiblichen Frucht unter die Oberfläche des Lebens herabgezogene Mann, der, dünkelhaft und hastig, unterschätzt, was er zu lieben meint. Dieses in Schmerzen und Erniedrigungen ausgetragene Menschentum der Frau wird dann, wenn sie die Konventionen der Nur-Weiblichkeit in den Verwandlungen ihres äußeren Standes abgestreift haben wird, zutage treten, und die Männer, die es heute noch nicht kommen fühlen, werden davon überrascht und geschlagen werden. Eines Tages [wofür jetzt, zumal in den nordischen Ländern, schon zuverlässige Zeichen sprechen und leuchten], eines Tages wird das Mädchen da sein und die Frau, deren Name nicht mehr nur einen Gegensatz zum Männlichen bedeuten wird, sondern etwas für sich, etwas, wobei man an keine Ergänzung und Grenze denkt, nur an Leben und Dasein: der weibliche Mensch.

Dieser Fortschritt wird das Liebe-Erleben, das jetzt voll Irrung ist [sehr gegen den Willen der überholten Männer zunächst], verwandeln, von Grund aus verändern, zu einer Beziehung umbilden, die von Mensch zu Mensch gemeint ist, nicht mehr von Mann zu Weib. Und diese menschlichere Liebe [die unendlich rücksichtsvoll und leise, und gut und klar in Binden und Lösen sich vollziehen wird] wird jener ähneln, die wir ringend und mühsam vorbereiten, der Liebe, die darin besteht, dass zwei Einsamkeiten einander schützen, grenzen und grüßen.

Und das noch: Glauben Sie nicht, dass jene große Liebe, welche Ihnen, dem Knaben, einst auferlegt worden ist, verloren war; können Sie sagen, ob damals nicht große und gute Wünsche in Ihnen gereift sind und Vorsätze, von denen Sie heute noch leben? Ich glaube, dass jene Liebe so stark und mächtig in Ihrer Erinnerung bleibt, weil sie Ihr erstes tiefes Alleinsein war und die erste innere Arbeit, die Sie an Ihrem Leben getan haben. – Alle guten Wünsche für Sie, lieber Herr Kappus!

Ihr:
Rainer Maria Rilke

(toegevoegd: het sonnet van Kappus, overgeschreven door Rilke:

Sonett

Durch mein Leben zittert ohne Klage,
ohne Seufzer ein tiefdunkles Weh.
Meiner Träume reiner Blütenschnee
Ist die Weihe meiner stillsten Tage.

Öfter aber kreuzt die große Frage
Meinen Pfad. Ich werde klein und geh
Kalt vorüber wie an einem See,
dessen Flut ich nicht zu messen wage.

Und dann sinkt ein Leid auf mich, so trübe
Wie das Grau glanzarmer Sommernächte,
die ein Stern durchflimmert dann und wann -:

Meine Hände tasten dann nach Liebe,
weil ich gerne Laute beten möchte,
die mein heißer Mund nicht finden kann…

(Franz Xaver Kappus)

 


+ Bronnen:
Brief 1: “Rainer Maria Rilke, Briefe aus den Jahre 1892-1904, Verona, 2016, Nachdruck des Originals, 1939, via books.google.be;
Brief 2, 3 en 4: via http://www.marschler.at/worte-rilke-briefe.htm .

+ (*) Lang gezocht naar deze “Friedrich Westhoff”. In verwijzing naar deze brief wordt hij in een voetnoot “broer van Clara” genoemd in “Letters of Rainer Maria Rilke“, Greene, Norton, 1945, note 62. Deze Friedrich werd geboren in 1894, wat zou betekenen dat hij bij ontvangst van deze brief (1904) 10 jaar oud was. Dit kan nagegaan worden in de stamboom van Clara Westhoff, die je hier vindt. Daaruit blijkt ook dat Clara geboren werd uit het tweede huwelijk van haar vader, en dat zij nog twee stiefbroers en één stiefzus had.
Ook aan Helmuth, een andere broer van Clara, schrijft Rilke een brief in november 1901, deze was toen eveneens slechts 10 jaar.
Uit de inhoud van deze brief blijkt dat Rilke de jonge Friedrich op erg volwassen wijze toespreekt en hem wegwijs probeert te maken in het “liefhebben: “Sie müssen, wenn sie lieben, nicht vergessen, dass sie Anfänger sind, Stümper des Lebens, Lehrlinge in der Liebe, – müssen Liebe lernen, und dazu gehört [wie zu jedem Lernen] Ruhe, Geduld und Sammlung!”.

+ Rilke was een veelschrijver: ” Von Rilkes Briefen sind bis heute ungefähr 7000 veröffentlicht worden. Diese Zahl zeigt schon, daß sie mehr sind, als nur eine aufschlußreiche Quelle für Biographen. Tatsächlich kann man sie als eigenständigen Teil seines literarischen Werkes sehen, dem sie an Ausdruckskraft und Schönheit nicht nachstehen. Der Dichter geht feinfühlig auf seine Briefpartner ein, nutzt die Korrespondenzen aber auch zur Selbstreflexion.” (in “Rilke, Briefe/Index“)

Pale Blue Dot

In his speech at Cornell University (October 13th, 1994) Carl Sagan (1934-1996) left us his immoral thoughts  on looking at the picture of Earth “Voyager 1 Space Probe” sent back to us in 1990 at a distance of 6 billion kilometres. They are still so true today, almost 25 years later…
The picture became known as “The Pale Blue Dot“:

“From this distant vantage point, the Earth might not seem of particular interest. But for us, it’s different. Consider again that dot. That’s here. That’s home. That’s us. On it everyone you love, everyone you know, everyone you ever heard of, every human being who ever was, lived out their lives. The aggregate of our joy and suffering, thousands of confident religions, ideologies, and economic doctrines, every hunter and forager, every hero and coward, every creator and destroyer of civilization, every king and peasant, every young couple in love, every mother and father, hopeful child, inventor and explorer, every teacher of morals, every corrupt politician, every “superstar,” every “supreme leader,” every saint and sinner in the history of our species lived there–on a mote of dust suspended in a sunbeam.
The Earth is a very small stage in a vast cosmic arena. Think of the rivers of blood spilled by all those generals and emperors so that, in glory and triumph, they could become the momentary masters of a fraction of a dot. Think of the endless cruelties visited by the inhabitants of one corner of this pixel on the scarcely distinguishable inhabitants of some other corner, how frequent their misunderstandings, how eager they are to kill one another, how fervent their hatreds.
Our posturings, our imagined self-importance, the delusion that we have some privileged position in the Universe, are challenged by this point of pale light. Our planet is a lonely speck in the great enveloping cosmic dark. In our obscurity, in all this vastness, there is no hint that help will come from elsewhere to save us from ourselves.
The Earth is the only world known so far to harbor life. There is nowhere else, at least in the near future, to which our species could migrate. Visit, yes. Settle, not yet. Like it or not, for the moment the Earth is where we make our stand.
It has been said that astronomy is a humbling and character-building experience. There is perhaps no better demonstration of the folly of human conceits than this distant image of our tiny world. To me, it underscores our responsibility to deal more kindly with one another, and to preserve and cherish the pale blue dot, the only home we’ve ever known.”

Adagio Sostenuto

#AdagioSostenu Op de bank van Fleur, herfst, rust, ademen, verlangen… er ‘gebeurt’ weinig, en toch méér dan voldoende (Adagio Sostenuto, Sergei Rachmaninoff, uit  zijn 2de pianocnocerto, Eric Carmen in 1975 gebruikte een melodielijn voor zijn hit “All By Myself).
Beelden opgenomen op woensdag 24 oktober, Ymeriaplein, Wijgmaal.

Kortenbergse Liefde

Een liedje over een liefdesgeschiedenis bij de huwelijksceremonie van Auke Dekempeneer & Wide Vercnocke (in het zonnetje!), gezongen én gecomponeerd door Thomas Swerts, backing vocals door “De Jonkers” (Bert Vercnocke – broer, Nand Vercnocke – broer, Bart P Malfliet, Maarten Vanermen, Anselm Vereertbrugghen en Olivier Dekempeneer) #aukepluswide #schuurfuif

Kortenbergse Liefde

Zagen elkaar soms op de basketbal
Een lieve reus, een blonde stoot
Stiekem kijkend vanaf de zijlijn
De prille liefde, die was groot

Kortenbergse liefde
Hoeft niet kort te zijn
Kortenbergse liefde
Kan duren voor altijd

Twee pubers in het schrale jeugdhuis
Hormonen gierend door hun lijf
Een snelle kus wanneer niemand omkijkt
Wiegen op die Chet Baker-schijf

Kortenbergse liefde
Hoeft niet kort te zijn
Kortenbergse liefde
Kan duren voor altijd

Appartementje delen in de binnenstad
Brusselse jaren vlogen voorbij
Een thuis bij elkaar gevonden
De paardenfretters zijn nu blij

Kortenbergse liefde
Hoeft niet kort te zijn
Kortenbergse liefde
Kan duren voor altijd

Wanneer twee zielen overlappen
Samensmelten in één ring
De liefde van’ t papier doen spatten
Wil iedereen weten hoe ’t hen verging

Kortenbergse liefde
Hoeft niet kort te zijn
Kortenbergse liefde
Kan duren voor altijd

Loodlijn

(I.M. Fleur, 2002~2017)

Mag ik wat bij jou vertoeven,
nog ietwat schuchter, zijdelings?
Ik kijk de bloemen aan die al
aan het verwelken gaan maar
toch nog aanliggen bij jou,
de afstand tussen ons wordt
overbrugd door een plataan,
hij spreidt zijn armen uit naar
jou maar raakt je niet, hij reikt,
hij neigt, een onbestemd
verlangen, een hunkering naar
wat zou kunnen zijn,
bezoekers lopen langs,
een grootvader
met kleindochters
die al hun schooltassen
ontschouderen, ook hij
buigt naar je toe en spreekt
je naam en leeftijd uit,
je komt tot leven, even,
je rustplaats ligt pal
op de loodlijn die
de kinderen huiswaarts voert,
en daar een grootmoeder
die kleindochter naar opvang
duwt, wijst hemelhoog:
daar: zie je?
Het is een af en aan dit uur,
het leven gaat zijn gang,
een lieve lust, zo zal het
altijd zijn, maar nooit meer
zoals het zou moeten,
er is enkel dit vertoeven
in wat is
onder een bladerdak van hoop,
in wat onaf lijkt maar toch
zo volledig,
hoe zou het anders kunnen
zijn?

Wijgmaal, Ymeriaplein, 12 juni 2018, 16:05

Is it there?

FAR below flowed the Jumna, swift and clear, above frowned the  jutting bank. Hills dark with the wood and scarred with the torrents were gathered around. Govinda,  the great  Sikh  teacher, sat on the rock reading scriptures, when Ragunath, his disciple, proud of his wealth, came and bowed to him and said: “I have brought my poor present unworthy of your acceptance.”

Thus  saying  he displayed before the teacher a pair of gold bangles wrought with costly stones. The master  took  up one  of  them, twirling it round his finger, and the diamonds darted shafts of light. Suddenly  it slipped from his hand and rolled down the bank into the water.
“Alas,” screamed Raghunath, and jumped into the stream.
The  teacher  set his eyes upon his book, and the water held and hid what it stole and went its way.

The  daylight faded  when Raghunath came back to  the  teacher  tired and dripping. He  panted  and  said:  “I  can still get it back if you show me where it fell.”
The teacher took up the remaining bangle and throwing it into the water said:
“It is there.”

Rabindranath Tagore, Fruit-Gathering XII

1998 “Zwarte Engel”

 

(afbeelding via heetkamp.nl, 2008)

Alles moest volgens de tekens van het ogenblik overeenstemmen. De garage werd een primitieve opnamestudio. Hij voelde zich verbonden met alles rondom hem, een groeiend besef dat het klopte, meer en meer. Alle kanalen stonden open. Hij werd het medium, de centrale waar alle lijnen samenkwam. Buiten was het al donker. Hij had de gordijnen geopend en zag nog licht bij zijn buurman. Vast en zeker een aansporing om het werk goed te doen, om eindelijk het masker af te zetten, eindelijk te geloven dat hij het was. Je bent niet alleen, maar je moet het wel zelf doen. Woensdagnacht. De microfoon gekoppeld aan het mengpaneel richtte hij naar boven als een tweerichtingsantenne zodat zijn ruimte aangesloten werd op een onzichtbaar universeel netwerk waarvan hij tegelijkertijd spreekbuis en ontvanger werd. Een sterrenhemel van kaarsen zorgde voor bescherming. Eén rode noveenkaars opgehangen in een touwenmandje had hij aan een plafondbalk vastgeknoopt. Af en toe voelde hij een rilling die zijn hart sneller deed kloppen. Hij verwachtte de zwarte engel ieder ogenblik, het was alsof hij zijn aanwezigheid kon voelen. Vlakbij de deur plaatste hij daarom een blikken koekjesdoos die hij had volgeplast. Ernaast een gekantelde cd-speler, de lade uitgeschoven, als een aanvalswapen, of teken van zijn mannelijkheid. In de linkerhoek van de kamer stond een draagbaar zwart-wit tv’tje afgestemd op MTV, soms was het scherm wazig, dan weer scherp, beelden flitsten als een dia-apparaat in sneltempo. Hij probeerde de boodschap ervan te doorgronden. Regelmatig liep hij het huis binnen. Hij verwonderde zich over de aanwezigheid van zijn schoonbroer. Hij begon met hem een gesprek over de steeds duurdere elektriciteitsrekeningen. Misschien was er ergens een verlies? Boven de achterdeur van het huis bevond zich namelijk een niet-afgeschermde leiding die gevaarlijk roestte. Hij liep snel naar de garage om uit de gezinsboekhouding alle elektriciteitsfacturen van de laatste jaren te halen en toonde ze aan zijn schoonbroer. Er was inderdaad een opmerkelijke stijging in het verbruik merkbaar. Hij voelde opnieuw een rilling. Ook hier was de zwarte engel aan het werk geweest dacht hij. Hij keek zijn schoonbroer recht in de ogen en vertrok zijn gezicht gedurende enkele seconden door zijn mond wijd open te sperren, als een afschuwelijke scheur om onmiddellijk daarna zijn gelaat in de normale plooi te leggen. Een oerschreeuw zonder klank. Hij wou hem een spiegel aanbieden van het leed van de wereld, de pijn van het universum die hij in zich voelde. In hem was plots een versteende, verloren gewaande dimensie tot leven gekomen, een tijdruimtepoort waarvan hij de aanwezigen de sleutel aanbood. Hij herhaalde dit ritueel enkele malen, tussendoor nog steeds over de elektriciteitsproblemen en de financiële gevolgen ervan verder pratend. Zijn vrouw zat zwijgend aan de andere kant van de tafel. Hij was zich bewust van haar aanwezigheid, af en toe wierp hij haar ook dezelfde grimas toe. Zou zij de betekenis ervan begrijpen? Hij besloot opnieuw naar de garage te vertrekken, om zich verder bezig te houden met het in overeenstemming brengen van alle tekens. Toen hij daarna nogmaals het huis binnenging herhaalde het voorgaande ritueel zich. Hij voelde hoe alle remmingen wegvielen en vertelde over zijn wandelingen op het kerkhof aan de overkant van het huis en de verbondenheid die hij soms voelde met de overledenen (sommigen hadden dezelfde familienaam als zijn grootmoeder). Af en toe werd er zelfs gelachen. Soms werd het gesprek bitsig toen hij het gezinsleven van zijn schoonbroer op de korrel nam. Maar tussendoor vergat hij de grimassen niet, want de tijd was er rijp voor. Hij vond het nog steeds eigenaardig dat zijn schoonbroer op dit uur was langsgekomen. Het was ook vreemd dat plots de huisdokter aanbelde, en zelfs een verwachte gast bleek te zijn. Het was een kort bezoekje. Hij bood hem een pilletje aan “want dan zou hij zich beter voelen”. Beter? Hij voelde zich toch goed? Hij besefte dat ook de dokter niet zag wie hij tegenover zich had, maar hij toonde tegenover hem geen grimassen. Hij zag de dokter plots als de zielige figuur die hij er onbewust altijd in gezien had. Onverrichterzake verliet de dokter het huis. Het pilletje werd niet ingenomen. Zijn vrouw en schoonbroer probeerden hem nog te overtuigen, maar hij weigerde steeds pertinent en trok opnieuw naar de garage om zijn werk voort te zetten. De vorige dag had hij een korte stok gemaakt van een tak en voorzien van een handvat, ook deze kon dienen als bescherming. Alle tijdsbesef was verdwenen. Onweerstaanbaar werd hij steeds naar het huis getrokken. Opnieuw belde de dokter aan en deze keer vergezelde deze hem naar de garage. Nu kon hij ook met hem het grimassenritueel uitvoeren, dit was immers zijn terrein. De dokter merkte op dat de ruimte er uitzag als “een cabardouchke”. Hij vond die opmerking echt typisch voor de zieligheid en frustratie die hij uitstraalde. De dokter leek hem plots ongelukkig, hij trok nog een grimas en merkte een droeve, intrieste blik in zijn ogen, die hij probeerde te camoufleren door een flauw lachje. Hij vroeg hem waarom hij gekozen had voor geneeskunde, waarop hij antwoordde dat zijn vader hem daartoe verplicht had. Hij vond het meelijwekkend. Het was een dovemansgesprek. Beiden liepen opnieuw het huis binnen, maar steeds weigerde hij het aangeboden pilletje. Hij werd aan de telefoon geroepen: een vroegere dokter probeerde hem ervan te overtuigen mee te gaan naar een ziekenhuis. Daar zou hij zich beter voelen. Maar hij voelde zich goed en begreep al de drukte rondom hem niet. Hij liet iedereen achter en vertrok naar de garage. Het werk moest worden verdergezet. Terugkeren was niet meer mogelijk. Er werd geklopt. Hij opende de garagedeur en stond oog in oog met een politieman. Hij kende deze man van een vroegere wegcontrole. Hij leek hem toen zeer sympathiek. De politieman probeerde hem te overtuigen om mee te gaan, maar hij voelde weerstand, de rillingen werden heviger, zijn hart klopte sneller. Hij mocht nu zeker niet toegeven. Snel passeerde hij de agent, verliet de garage, stak de straat over en begaf zich naar het werkmanshuisje op het kerkhof. Hij wist dat daar een toilet was. Het was er stikdonker, de rillingen werden heviger, maar hij moest weerstaan. Hij voelde de aanwezigheid van de zwarte engel zeer nabij. Hij plaste rechtstaand en merkte het licht van zaklampen. De agent was hem gevolgd, maar was niet meer alleen. Hij verliet het gebouw en begaf zich opnieuw naar de garage, waar hij zich veilig voelde. Opnieuw klopte de politieman aan en begon een gesprek. Maar hij bakende de grenzen af: de blikken doos met urine en de cd-speler, de kaarsen en de stok, de microfoon boden hem een zekere geruststelling. De agent praatte met hem, probeerde hem nog steeds te overtuigen om mee te gaan. Toen vroeg hij de agent om de letters s-t-r-o-n-t snel na elkaar uit te spreken, als proef: misschien zou hij dan meegaan. Maar de agent begreep niet dat de letters een woord vormden en raakte niet verder dan de fonetische opeenvolging van de letters. Daarna doopte hij zijn vinger in de urine: hij wilde zich sterk en onoverwinnelijk tonen. De agent verdween, in zijn plaats verscheen een vrouw die zich voorstelde als ambulancier. Ook zij probeerde hem mee te krijgen. Het volgende ogenblik bevond hij zich in de tuin voor de garage. Rond hem een kring van mensen: enkele agenten – hij hoorde hoe hun walkietalkies af en toe onverstaanbare woorden braakten –   de ambulanciers die steeds nauwer aansloten. Hij voelde woede en razernij en maakte iedereen uit, riep scheldwoorden omdat hij het niet eerlijk vond tegenover zo’n overmacht. Hij keek rond, liep in steeds kortere cirkeltjes. Plots sprongen twee agenten op hem, duwden hem met zijn gezicht in het gras, trokken zijn armen op zijn rug en boeiden hem. Hij voelde het vochtige gras in zijn neusgaten, en hoe de handboeien in zijn polsen sneden. Terwijl hij het gras uitspuwde brieste hij nog tegen zijn belagers, tot hij plots voelde hoe zijn broek van zijn billen werd gerukt met onmiddellijk daarna de dubbele vlijmscherpe pijnscheut van twee injecties die zich krachtig door zijn stijfgespannen spieren boorden.  Verzet was niet meer mogelijk. Hij werd op een draagberrie de ambulance binnengereden. Hij merkte op hoe helder het er was. De ambulanciers maakten grapjes, ze leken het in ieder geval niet over hem te hebben. Hij geraakte niet verder dan te denken dat dit een bijna-doodervaring was: vast en zeker werd hij nu begeleid op een laatste reis naar het licht. Waarom moest de chauffeur echter zo ruw met de motor omgaan? Het jagen van de versnellingen, de harde vering, het helle licht, de grappende begeleiders. Het einde van de reis. Toen hij zijn ogen opende lag hij op een tafel, vastgebonden, naakt, hij had het koud, had geen enkel besef van ruimte en tijd, noch van een waarom. Het enige wat hij wou was plassen. Af en toe kwam er een vrouw met een bedpan, maar hij slaagde er al liggend niet in zijn urine erin te laten belanden. Hij staakte de pogingen en liet alles maar lopen, voelde eerst de warmte die zich als een vlek verspreidde, wegliep langs zijn zij om daarna te veranderen in een klamme vochtigheid.  Hij zocht met zijn ogen langs de zijwanden van de kamer naar een klok, maar zag enkel een glazen wand van wit glas waarachter een diffuus licht merkbaar was.  Alles vervaagde.

(afbeelding: Richard Gere als “Mr. Jones” in de gelijknamige film uit 1993)

Archiefonderzoek. Oproep aan de politiek.

Acht jaar geleden (2015) ben ik begonnen met het levensverhaal van mijn ouders te documenteren nadat moeder overleden was. Ik ontfermde me over het familiearchief dat ze zorgvuldig had bijgehouden en geordend.
Al gauw kwam ik tot de vaststelling dat het absoluut nodig was het strafdossier van mijn vader, Ferdinand Vercnocke, te kunnen inkijken. Bij de bevrijding van België, september 1944, werd hij aangehouden.
MAAR…
Ondanks aanschrijven van de Procureurs-generaal (2x !), (toen) Minister van Justitie Koen Geens en vele, vele historici (o.a. Bruno De Wever, Marnix Beyen, Koen Aerts, Nico Wouters etc.) krijg ik geen toegang tot het Krijgsdossier van mijn vader, zogezegd om “privacy redenen” omdat hij veroordeeld werd in het proces van het dagblad “Volk en Staat”, en dus staan in zijn dossier de namen van nog een 30-tal betrokkenen. Dit is dus België. Dit is 2022. We zijn nu bijna 80 (!) jaar later, ik ken geen enkel ander land waar een dergelijk slot op het oorlogsverleden is geplaatst. Wat heeft men te verbergen?

Het ergert me mateloos dat gelijk welke gecertificeerde journalist, onderzoeker, wetenschapper of student die ik van haar nog pluim ken zonder probleem in dat strafdossier van vader kan snuffelen, en zo met een vergrootglas zijn ziel kan peilen, en dus ook een beetje de mijne.
Ik weet het: het overkomt vele families, en ja, die opening kan enkel via de politiek gebeuren. Toch ken ik “gewone” mensen die wél toegang krijgen, dat gebeurt dan via omwegen en hand en spandiensten, of 100 keer aandringen, dan volgt een toegeving, “om er vanaf te zijn”.

Het schizofrene van deze situatie is dat ik wél het Krijgsdossier van mijn moeder mocht inkijken, een heel dun mapje en een mager dossier. Toch staan daar o.a. enkele getuigenissen in van “derden”, plots was privacy dus geen probleem meer.
Het is alsof de Procureur-generaal wou zeggen: kijk, je krijgt toch “iets”, we zijn geen onmensen.

Dankzij de Masterscriptie over het proces van mijn vader weet ik nu dat zijn dossier drie dikke archiefdozen in beslag neemt. Parcival en de Graal…

Daarom politici: doe uw werk, en om President Ronald Reagan te parafraseren: “Dear politicians, open up those files!” .


Mein Leben ist wie leise See – Rainer Maria Rilke (1897)

Mein Leben ist wie leise See:
Wohnt in den Uferhäusern das Weh,
wagt sich nicht aus den Höfen.
Nur manchmal zittert ein Nahn und Fliehn:
aufgestörte Wünsche ziehn
darüber wie silberne Möwen.

Und dann ist alles wieder still…
Und weißt du was mein Leben will,
hast du es schon verstanden?
Wie eine Welle im Morgenmeer
will es, rauschend und muschelschwer,
an deiner Seele landen.

(Rainer Maria Rilke)

Raratonga: aanzet tot film/docu scenario

Synopsis 1906-1965

In de voetsporen van Nand en Sim, een familiegeschiedenis.

Titel: (Website:) RARATONGA / De Zingende Ziel der Dingen

(“Raratonga” is de titel van een liefdesgedicht van Nand)

Voorstel voor Film / documentaire > Mogelijke beeldkernen (“F” = originele filmbeelden met protagonisten beschikbaar)
Alle beeldkernen te raadplegen via de Sitemap.

I. “Twee wegen” (1906-1950)

I.1. Nand 1906-1950

1906-1939
Varia
1906 Geboorte (Oostende), ‘s nachts, sneeuwstorm
1914-1919 Vlucht naar en verblijf in Engeland (wegens WOI), vader, die zeeloods was, helpt geallieerde vloot naar Zeebrugge, 1914 (“Attack on Zeebrugge”), Nand is primus in de Engelse lagere school (Aylesbury)
1919-1924 Humaniora OLV College Oostende, actief in studentenbeweging AKVS, Sint-Pietersgilde, Joe English, strijd met katholieke bisschoppen
1920 Broer emigreert naar USA, San-Francisco / gezin, 3 kinderen / marconist / radio-operator in koopvaardij tussen Noord- en Zuid-Amerika, afstammelingen wonen nog steeds daar
1925-1931 KUL Germaanse Filologie & Rechten, actief in studentenbeweging (praeses KVHV), lid IJzerbedevaartcomité
1932 Overlijden oudste zus (29), ongehuwd, kinderloos
1932 Militaire dienst in Beverlo
1935 Publicatie 1ste dichtbundel “Zeeland”, wordt goed ontvangen en wordt een “Bekende Vlaming”‘
1938 IJzerbedevaart, Nand wordt gefilmd “F”
1939 Overlijden jongere zus (30) bij geboorte 2de zoon (op 21 juli!)

1939-1950
1939-1940 Mobilisatie (als sergeant), 3de Linie Regiment, Gent, Paal, Albertkanaal / 18daagse veldtocht, incidentrijke terugtocht / Krijgsgevangen
1939 Afgebroken verloving
1940 gezin verhuist van Oostende naar Gistel, het huis in Oostende was beschadigd door Duits bombardement
1940-1943 Medewerker krant “Volk en Staat” (collaboratiekrant), Nand huurt een appartement in Elsene
1940 Kunstenaarsreis naar Duitsland olv Albert Servaes, schrijft een huldegedicht gericht aan Hitler, pleit daarin voor een federale staat België met Vlaanderen als zelfstandige deelstaat, wordt daarop zwaar afgerekend op zijn proces en dit gedicht zal voor altijd voor hem een stigma blijven
1941-1943 Zender Brussel Flageyplein (= door Duitsers bezette Belgische radiozender NIR) , “ochtendpraatjes” (enkele geluidsfragmenten beschikbaar)
1941 3-weekse Dichtersreis door Duitsland, aansluitend Dichtercongres Weimar “F” (met Filip De Pillecyn) (vlakbij Concentratie kamp KZ Buchenwald)
1942 Deelname Jeugdcongres Wenen “F” (met Filip De Pillecyn, Jetje Claessens/DMS en Remi Piryns, grootvader van Piet en Freya)
1943 reis naar Katyn (Rusland): massagraven “F” (met Filip De Pillecyn), controverse over daderschap van de slachtpartij (nog steeds, cfr. oorlog in Oekraïne), ook deze reis zal Nand op zijn proces erg kwalijk worden genomen, hoewel de latere, ware toedracht hem gelijk gaf
1943 schrijft scenario voor Vlaamse film “Vlaanderen te weer!” (audio interview beschikbaar)
1943 december: neemt ontslag uit alle functies wegens Duitse ‘pesterijen’ en keert terug naar Gistel (wordt als verzachtende omstandigheid aanvaard en genotuleerd op proces)
1944 Angst moeder voor torpedering oudste zoon, radio-operator op wereldzeeën (tussen Noord- en Zuid-Amerika, op schepen van de  United Fruit Company) geen nieuws…
1944-1949 Bevrijding Gistel / Internering & gevangenissen, o.a. met een jonge Ivo Michiels / Dagboek /Proces / Gecensureerde brief, later ontcijferd in labo met infrarood spectometrie
1945 “Battle of the Bulge” (Slag om de Ardennen) > familielid Julius Vercnocke (24) US Marines: KIA in Houffalize vier weken na aankomst in België, tezamen met 25 medesoldaten, laat vrouw en dochter na
1948 Dankzij persoonlijk bezoek en tussenkomst van kamervoorzitter Frans Van Cauwelaert (CVP) overplaatsing naar “menselijkere” gevangenis van Merksplas

I.2. Sim 1919-1950

1919-1939
Varia
1919 Geboorte Sint-Joris-Winge (bij Leuven)
1931-1939 Internaat/ Regentaat / Normaalschooljaren

1939-1950
1939 Afstuderen Regentaat als “Letterkundig Regentes”
1939 Publicatie dichtbundel “De Dagtocht”
1940 Eerste lesopdrachten
1940 Duitse inval in geboortedorp
1941 Lid Dietsche Meisjesscharen DMS / vriendschap met Jetje Claessens, leidster DMS, korte onbewuste ontmoeting met Nand in Leuvens stadspark
1941 Begeleiding ‘Kinderlandverschickung’ naar Duitsland
1942-1944 Lerares Hasselt (zonen hospita in verzet, interview met haar kleinzoon in 2019 “F“)
1944 Drama (razzia) in Meensel-Kiezegem / familielid afgevoerd naar KZ Neuengamme, overlijdt er na enkele maanden
1944-1947 Bevrijding Leuven /Internering / Dagboek / Proces / gecensureerde brief
1945 Familie verlaat Sint-Joris-Winge wegens bedreigingen (straatrepressie, zus wordt mishandeld) en verhuist naar Schaarbeek
1946-1950 Reizend handelsvertegenwoordigster (1ste rijbewijs), vertaalster, redactiesecretaresse literair tijdschrift “Nieuw Gewas”, vergaderingen bij Sim thuis in Schaarbeek, Sim speelt ook toneel en treedt op als zangeres

II. “Het Liefdesjaar”

1950-1951

1950
Ontmoeting Tuinfeest Villa Kriekenberg Sint-Martens-Latem (5 augustus)
> Nand reist naar Deurle met trein, Sim met haar VW-kever en broer
> tafelen / orkest / dans
> wandeling langs de Leie in late avond
> intieme kus

1950-1951
Liefdesbriefwisseling en verlovingstijd (bijna verbroken) Uitjes / Vakanties aan zee, gedicht Nand “Raratonga” (een eiland in de Stille Zuidzee) wordt het motto van de relatie
1951: 2 maanden voor huwelijk: overlijden in USA broer Nand (49)
1951 Op vraag van Nand geeft Sim haar “carrière” als zangeres en toneelspeelster op, ze stopt ook met schrijven (er was een 2de dichtbundel in voorbereiding, ze zal het schrijven pas opnieuw opnemen na overlijden Nand in 1989)
1951 Huurhuis gevonden in Weerde (tot spijt van Nand: in binnenland, vér van zee…)
1951 Huwelijk
1951 9 dagen na huwelijk: overlijden vader Sim (65)
1952 9 maanden na huwelijk: overlijden moeder Nand (71)

III Epiloog – Eerste huwelijksjaren, een moeilijke tijd

1951-1965

1951-1953
> Sim doorkruist Vlaanderen in VW-Kever als handelsvertegenwoordigster (Provincies Antwerpen en Limburg) (koekjesverkoop), is enige kostwinner, werkt lange dagen
> Nand alleen thuis tracht van zijn kunst te leven: poëzie & schilderkunst (burgerrechten kwijt wegens veroordeling, geen inkomen), verdwijnt uit de actualiteit en wordt genegeerd, verbittering hierover
> publiceert 2 dichtbundels met poëzie geschreven in gevangenschap
> werken in tuin en serre (druiven)

1953-1965
> vader Nand steekt regelmatige centje toe, huishoudster treedt in dienst en woont in
> 1953 geboorte dochter
> 1955 geboorte zoon “F” (filmcamera 8mm ten geschenke) net voor geboorte belandt Sim in gracht met VW-Kever
> 1956 bezoek sociale inspectie (wegens veroordelingen) slecht rapport voor Nand “want doet niet genoeg zijn best”: “manque de réalisme,  refuse d’envisager une solution raisonnable qui consisterait à soulager son épouse en acceptant un travail rémunérateur”…
> kinderen groeien (gefilmd) op “F”
> kinderen vaak tijdens de week bij familie Sim in Schaarbeek en enkel in weekends thuis, cfr. rapport sociale inspectie. “F”
> kinderen genieten van boogschietwedstrijden met oom (broer van Sim) in Schaarbeek “F”
> 1956-1960 iedere zomer vakantie aan zee /  Nand wandelt veel en trekt steeds naar Zwin (Knokke) “F”
> 1960 overlijden vader Nand (80) (woonde al 2 jaar in bij het gezin in Weerde, kocht televisie, één van de eerste)
> 1961 Sim vindt een vaste baan in het onderwijs (F)
> 1964 Nand: Eerherstel & krijgt burgerrechten terug, gaat ondertussen werken tot pensionering in duf kantoor in Brussel in filmlabo, schrijft ondertitels voor televisie, werkt dus opnieuw voor BRT (oud-NIR, cfr Zender Brussel Flageyplein, de cirkel is rond), nieuwe dichtbundels, schildert veel, enkele tentoonstellingen
> 1964 Nand: schrijft Memoires over periode 1939-1949
> 1965 overlijden moeder Sim (77)
> 1965 schok : broer Sim introduceert Duitse verloofde, huwelijk volgt “F”, spanningen in de familie

(van 1955 tot 1995 filmmateriaal (8mm/gedigitaliseerd) over gezin)

1987 Laudatio Anton Van Wilderode voor Nand 80

(andere hoofdstukken uit de biografie zie deze pagina)

Viering Nand voor zijn 80ste verjaardag in de Abdij van Grimbergen, tegelijkertijd werd in de Norbertuszaal een veertiendaagse tentoonstelling geopend van zijn schilderwerk.

De feestviering vond plaats, uitzonderlijk vanwege het aantal aanwezigen, in de refter van de abdij.

Hierboven een filmverslag dat ik draaide met Sims 8mm camera, helaas was de belichting ondermaats, maar Nand is toch herkenbaar, en zeker zijn schilderijen.

De viering werd opgeluisterd o.a. door de sopraan Ann Baert, redevoeringen van Anton Van Wilderode en Karel Vermeulen en een dankwoord van Sim

De feestrede werd uitgesproken door dichter Anton van Wilderode (rechts)die erop stond toch aanwezig te zijn, ondanks een gebroken linkerarm na een val van de trap (Sim links, naast Nand met wandelstok):

Tijdens deze toespraak was Nand zeer ontroerd, het was de eerste en enige keer dat ik de tranen over zijn wangen zag rollen. Vreugde en dankbaarheid. Het was ook de eerste keer dat hij de waardering kreeg waar hij zijn hele leven naar gestreefd had, het leek alsof hij het niet kon geloven.
2 jaar later, op vrijdag 12 mei 1989 zou Nand overlijden.

Tom Lanoye schreef naar aanleiding van deze viering en de publicatie van Nandse bundel “De Aardse Staat” een erg kritisch verslag van twee bladzijden in “De Morgen” van 14 augustus 1987, zie deze pagina.
En zeer recent voerde hij Nand ook op als personage in zijn roman “De Draaischijf” (2022), daar kan je hier over lezen.
Gedichten van Nand werden ook voorgedragen in de Bourlaschouwburg in 2007, waar o.a. ook Lanoye en Kristien Hemmerechts, oud-leerling van Sim, op het podium verschenen. Dat gebeuren werd aangekondigd als: “een goed foute avond“.


Eerste bladzijde van de feestrede, met opdracht voor Sim en Nand door Anton van Wilderode (bemerk de onderstrepingen van de woorden/zinnen die hij tijdens het spreken wil beklemtonen, de lay-out om het voorlezen te vergemakkelijken, het eigenzinnige gebruik van de voorkeursspelling, en hier en daar werden nog enkele foutjes verbeterd, ook opvallend: van Wilderode vergist zich in het begin door te schrijven dat Nand op 14 december 1906 tachtig jaar werd, op de geluidsopname van de redevoering klinkt het wel juist.

Geluidsopname van de feestrede:

(blz.1)

F.V.: OORBEELD, VOORBEELD

1. De mens, de vriend en de kunstenaar in ons midden, Mr. in de rechten F.V. werd 14 december 1986 tachtig jaar. Ik zeg niet tachtig jaar jong, want dat is een van de modische eufemismen of ‘verdoezelwoorden’ waarmee wij sedert enige jaren overwoekerd worden (er zijn geen doven meer, enkel gehoorgestoorden; geen losse werklieden maar productiemedewerkers; geen gehandikapten, maar ànders-valieden!)
Ik zeg ook niet: tachtig jaar oud, want dat woord verondersteld of suggereert een verval dat wij Goddank aan de feesteling van deze middag niet kunnen zien.
Gewoon tachtig dus, en -ik citeer psalm 90, vers 10- ‘de dagen van onze jaren/omvatten zeventig jaren, voor de krachtigsten tachtig jaren! Ik weet het: het oude testament is géén optimistisch boek, want in dezelfde kontekst wordt het leven vergeleken met het gras van één dag, met een zucht, met een wiekslag, maar wie de hele psalm leest (bidt!) vindt toch ook, en even duidelijk, woorden van vertroosting:
– ‘leer ons zó onze dagen tellen dat ons wijsheid des harten gewordt’ (vs. 12)
– ‘maak ons morgenlijk rijk met uw goedheid dat wij jubelend vieren onze vreugde telken dage dat we mogen zijn’ (vs. 14)
– ‘schenk ons blijdschap, zovele dagen als de dagen dat gij ons deed lijden’ (vs. 15)
en vooral de slotverzen die ons trouwens ten volle en regelrecht naar deze viering wijzen:
– ‘geef gij het werk onzer handen bestand, ja, bestendig het werk onzer handen’ (vs. 17)
Een deemoedig verzoek van de dichter David dat, uitgedrukt of niet, de wens en de hoop is van alwie, onder de kunstenaars, ‘de ploeg van het woord mag besturen’.

2. Het geboortejaar 1906 van F.V. is literair gezien op zichzelf al merkwaardig, want binnen zijn twaalf maanden zagen niet minder dan tien Zuid- en Noordnederlandse literatoren het levenslicht. Ik vermeld hen – ten bewijze – in chronologische volgorde:

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16 januari dichter en novellist Johan van der Woude
9 april dichter Karel Jonckheere
18 april dichteres Clara Eggink
én literair-historicus Mathieu Rutten
8 mei  dichter en literair criticus Gerrit Kamphuis
3 augustus romancier en novellist Leonard Huizinga
8 augustus romancier dichter en essayist André Demedts
4 september dichter Han G. Hoekstra
7 november dichter Jan Vercammen
en als laatste in de oogst van dat jaar (als jongste dus!)
14 december dichter toneelschrijver en schilder F.V.

Deze toch bijzonder rijke oogst 1906 intrigeerde me zó dat ik uit nieuwsgierigheid – vluchtig en dus heel onvolledig – eens heb nagegaan of dat ook ‘klopte’ voor de buitenlandse literatuur!
Ik vond een vijftal belangrijke auteurs:

13 april Samuel Beckett (Ierland)
11 juni Nicolaas van Wijk Louw (Zuid-Afrika)
26 juni Stefan Andres (Duitsland)
9 oktober Leopold Senghor (Senegal)
18 november Klaus Mann (Duitsland)
zoon van Thomas

Maar voor ons het meest boeiend blijft de vaststelling dat vier te goeder naam en faam bekende Vlaamse auteurs-jaargenoten zijn: Karel Jonckheere, André Demedts, Jan Vercammen en F.V. – ook vier goed geprofileerde schrijvers. Maar dat is in Vlaanderen sedert lang zo dat allen die de pen voeren – of anderzijds op het artistieke plan bedrijvig zijn – een bepaald etiket opgekleefd krijgen (ongeveer van bij hun debuut), waar ze nooit meer echt vanàf geraken. Naar dat ‘label’ werden en worden zij beoordeeld en gekwoteerd nièt naar de werkelijke waarde en zonder rekening te houden met eventuele ontwikkeling in hun werk, non sine ira et studio. Belangrijk is hier niet wat men schrijft maar wie het schrijft. Naargelang van eigen opvattingen kritiekloos geprezen of kritiekloos afgewezen.
Sedert jaar en dag staat F.V. geboekstaafd als politiek (geïnspireerd) dichter.
Terecht of onterecht? Dat hangt mijn inziens af van de inhoud die men aan de term politiek geeft!

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Het is namelijk een begrip dat in het spraakgebruik erg gedegradeerd of gekleurd werd als een bedrijf dat buiten en boven de gewone waarneming ligt, maar dat ons ten zeerste rààkt. De wat ongenuanceerde definitie luidt ‘geheel van beginselen volgens welke een staat, een gewest enz. geregeerd wordt of moet worden’ – èn ‘handelswijze van een overheid ten opzichte van bepaalde objekten’, zelfs ‘handig gemaneuvreer’ wordt met die term aangeduid.
Het is duidelijk dat F.V. géén politiek dichter is in dié betekenis.
Nu is het intussen wèl merkwaardig dat het odium wat lange tijd lag op dichtkunst die welbepaalde vormen van staatsinrichting propageerde of verwierp de jongste decennia met vaandel en slaande trom werd ingehaald, – op voorwaarde dan wel dat zij uit het buitenland komt èn een welbepààld, en felgekleurd, systeem bezingt en prijst. Men denke bijv. aan het entoesiasme waarmee hier o.a. Pablo Neruda en Bertold Brecht om een àndere dan hun reële literaire betekenis werden en worden onthaald. (Het leek er een tijdlang op of het letterwoord BRT een afkorting is van BRechT!)
Maar politiek heeft ook een andere, oudere betekenis, want het woord is afgeleid van het Griekse polis, wat oorspronkelijk burcht betekent (later akropolis, hoog-stad of bolwerk); ook stad als burgerij. Die verwijzing naar de gemeenschap brengt ons dichter bij de juiste en rijke betekenis van het woord politiek – de veelvuldige bezorgdheid om het volk.
En in die zin is F.V. wèl een politiek dichter, die minder kijkt naar het heden, als wel naar een groot welhaast mystisch verleden als schabloon voor een verhoopte toekomst. Oor-beeld als voor-beeld.
In die zin staat hij in de grote traditie van Anna Bijns en Jacob van Maerlant, van Willem Bilderdijk en Isaac da Costa, van Everardus Potgieter en Joost van den Vondel, van Guido Gezelle en René Declercq, van Albrecht Rodenbach en Wies Moens. Zij allen dromers van een betere tijd, en vooral van een beter land.

Dààrom werd hij, F.V., geïnspireerd door een grote visie die we veralgemeend, kunnen omschrijven als volgt:
– de kosmische voortijd, een grenzeloos menselijk gebied zuiver en helder, bevolkt met helden, profeten, barden en zeevaarders, zieners en bevlogenen – ‘een eigen rijk’ vgl. Adrianus Roland Holst: eiland in het Westen, V.: eiland in het Noorden.
– de oorspronkelijke deugden van eenvoud, adel, vriendschap en vroomheid die verloren gingen onder en voor de doem van machts-

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drang en bezit,
– het symbool van de zee vooral – eindeloos zuiver, eindeloos, beweeglijk en bewogen, – zoals de psalmist zegt ‘Mirabiles elationes maris’ – de verbazingwekkende uitgestrektheid van de zee.
Over dit laatste thema van V.’s poëzie wilde ik hier iets zeggen, vooral ook omdat het uniek is in onze poëzie.

4. Wie alleen nog maar de titels leest van zijn zeventien dichtbundels die in de loop van méér dan een halve eeuw poëtische bedrijvigheid het licht zagen – ziet al, vóór hij verder leest, dat de zee een konstant motief is in het oeuvre van F.V.: Zeeland (zijn debuut uit 1934), Kolga, een gedicht van de zee, Het eiland Antilia, Zee in het Westen, Land aan het Zwin, De stad in zee, Moederzee, Deltaland, De zeven zeeën. Méér dan de helft dus, – terwijl de overige verzenbundels (die door hun naamgeving niet zo direkt naar de zee verwijzen) duidelijk in dezelfde inspiratie delen. Zover ik zie is hij in ons taalgebied vrijwel de enige dichter die dat thema zo veelvuldig, gevarieerd en konstant tot onderwerp van zijn poëzie heeft genomen.
In de leer van de symboliek en zinteken staat de zee voor onuitputtelijke levenskracht, maar is zij tegelijk ook de allesverslindende afgrond; zij is gevend en nemend, renoverend en vernietigend, zuiverend en verzwelgend. Zinnebeeld van het onbewuste en van de oneindigheid (dààrom bij de mystici symbool van de opgang in God). Geheimzinnig door haar vreemde fauna en flora, parels en koralen – en de relicten van menselijke herkomst in wrakken en verzonken schatten.
De zee is aanlokkelijk èn beangstigend als alle water – van de Twee koningskinderen tot de knaap Filip de Pillecyn die met huiver en begeerte liep op het smalle pad tussen de metersdiepe putten en de Hamse Bunt.

F.V. bezingt zowel de werkelijke als de gedroomde zee, dat zijn:
– de Noordzee die hij zag in het Oostende van zijn jeugd en – vanaf de overkant, – in Engeland waar hij tijdens de eerste wereldoorlog verbleef (van zijn zevende tot twaalfde levensjaar, de tijd dat alle indrukken zich blijvend aftekenen in het receptieve was van de ziel!) – landinwaarts naar en in de Schelde waarop zijn vader als loods voer; èn
– de verbeelde zee die hij in zijn fantazie ziet (en die hij ‘wereldzee’ heet, ‘diepzee’, ‘moederzee’, ‘wateren ongebaand’),

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met haar golven walend rondom de verdwenen eilanden Wulpenzand en Antilia in het verre westen of Thule in het uiterste Noorden.

F.V. is derhalve méér dan een toeschouwer die visueel of auditief (of hoe dan ook zintuiglijk) die ervaren én verbeelde zee oproept, want hij voelt zich ten diepste aan haar verwant:
– zij wordt door hem ‘beminde’ geheten, ‘harstgeliefde’; ‘zuster van mijn ziel’… – zij wordt voor hem oorbeeld van eeuwige waarden die verloren dreigen te gaan; van oude deugden die verwaarloosd zijn, afgewezen of greidiculiseerd; van een heldere levenshouding, strijdbaar, kompromisloos, vitaal – die zich afzet tegen de mode van moedeloosheid, fatalisme en wanhoop. Ver-zielde contra een verziekte wereld.
Dit is géén vlucht uit de realiteit, want de dichter blijft met de aarde van de mensen verbonden: Zeeland, Land aan het Zwin, Deltaland… van zijn eigen wereld.
Men kan die romantisch noemen, maar dan niet anders, noch méér, dan die van de grote Adrianus Roland Holst – die steevast als een individualist wordt beschouwd, terwijl F.V. even hardnekkig een gemeenschapsdichter heet – met alle negatieve sedimenten die zich  in de loop der jaren op die term hebben vastgezet.
Men kan deze poëzie ook als kosmisch karakteriseren, verwant naar mijn gevoel aan die van Pol le Roy en van Erik van Ruysbeeck.
Een betere, juistere typering lijkt mij evenwel haar mystisch te noemen d.w.z. verwijzend naar de verhalende overlevering die betrekking heeft  op de godsdienst en de wereldbeschouwing van een volk. Dat het epische element daardoor nadruk krijgt (denk aan ettelijke bekende balladen) is logisch. Even logisch is dat de lezer ervan zich de moeite geeft binnen te dringen in de heel aparte denk- en gevoelswereld van de dichter, in het symbolische gebied van Asgard Midgard (van hemel en aarde), van de dodenberg en levensboom Yggdrasil, van het eerste mensenpaar Ask en Embla onder de heerschappij van de goden. Méélezen is voor een goed deel mééleven, zich gewonnen geven aan wat de scheppende dichter als oorbeeld schrijvend tot stand bracht, binnendringen ‘waar men geen kleinheid kan ontwaren’, ademen in de ijslucht van een zuiverere ijlte.

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Toch zou men de dichter F.V. te kort doen wanneer enkel verwezen wordt naar die epische dimensie van zijn werk, of al te eenzijdig naar de zee die in zijn verzen ruist. Want wie echt ‘léést’ en niet zomaar napraat wat sedert jaar en dag wordt voorgeschreven door de etikettenplakkers vindt er evenzeer de lyricus, – vanaf zijn eerste bundels tot De aardse staat die thans wordt aangeboden en waarin nog meer, nog duidelijker, de dingen van alledag worden bezongen: het eenvoudige leven in gezin en buurtschap, de vreugden en verdrietelijkheden van het bestaan, de duurzame liefde voor en van de vrouw, de dankbare herinnering aan zijn ouders en zijn jeugd (die hem dwingend nabijkomt terwijl de meeuwen – al even ‘ontheemd’ als hijzelf! – boven de tuin van ‘De Kogge’ draaien). Een en ander zou ik met vele voorbeelden kunnen illustreren. Ik moet me beperken tot een enkel (liefdes) gedicht dat vol is van de hevigheid en de rust van de herhaling – en dat meteen een hulde is aan de vrouw die Nands leven en geluk deelt.

Mijn lief staat in rijpend koren,
de aren zijn hoog en licht;
mijn lief staat in waaiend koren
met de aren op haar gezicht

Zij grijpt naar de rijpe aren,
de aren zijn hoog en licht;
zij snoert in haar armen de aren,
en bergt erin haar gezicht.

Ik wacht bij de oude bomen,
de bomen staan in de wind;
ik hoor het geruis der bomen,
ik ben een boom in de wind.

Mijn lief roept in ’t rijpend koren,
de aren zijn hoog en licht;
lief, voelt gij in ’t waaiend koren,
mijn adem op uw gezicht?

Laat ik nog even persoonlijk mogen worden en zeggen dat F.V. een van de dichters is die mijn jeugd heeft verblijd.

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Zijn bezwerende verzen hebben wij overgeschreven en doorgegeven in de dertiger jaren binnen de besloten gemeenschap van het internaat in het Sint-Niklase Klein-seminarie. Wij knipten ze uit de (verboden) kranten, kleefden ze aan de binnenkant van onze chambrettekastjes en zegden ze elkaar voor tijdens de lange wandelingen door het Waasland. Conform de ‘geloofsbelijdenis’ van Wies Moens ‘die het wachtwoord ontvangt/ hij zet zijn leven als een bolwerk er omheen’. Het maakt mij gelukkig dat zovele medeleerlingen en vrienden van toen trouw zijn gebleven aan dezelfde idealen waarvan F.V. de bezielde vertolker was. Dankbaar kan ik hem geen beter huldeadres toevoegen dan het vers van onze Rodenbach:

‘o zanger echt en trouw gelijk een kind’!

Anton van Wilderode, 25 maart 1987


Slot- en dankwoord Sim en ontroerde Nand.


In haar slotwoord dankt Sim alle bijdragers aan de viering, en ze besluit met een onverwachte liefdesverklaring voor de feesteling: